Reich an Wissen und vielen neuen Ideen kamen drei Schüler des Ursulinengymnasiums von einer Reise zur Technischen Universität Dortmund zurück. Es gab zwar weder Geld, noch Gold und auch keine großen Edelsteine – gelohnt hat sich der Ausflug dennoch.

Angefangen hatte alles im Labor der Ursulinenschulen. Im Rahmen der AG „Freies Experimentieren“ beschäftigten sich Louis Schneider, Christoph Wesseler, und Jarno Zeppenfeld zunächst mit der Herstellung von Glas. Als dann nach einigen Mühen die ersten Glastropfen hergestellt waren, stand das nächste Ziel schnell fest: „Jetzt können wir doch sicherlich auch Edelsteine herstellen!“ Eine Recherche ergab, dass es eigentlich möglich sein sollte, Rubine aus Aluminiumoxid herzustellen.

Für die hierzu nötigen hohen Temperaturen musste dann erst einmal der Schweißbrenner des Hausmeisters herhalten. Leide gingen die Versuche gründlich daneben. Die Flamme des Brenners „pustete“ das feine Pulver in alle Richtungen, bevor der nötige Schmelzvorgang einsetzen konnte. Auch der selbst konstruierte Ofen half nicht weiter. Er hielt den hohen Temperaturen des Schweißbrenners einfach nicht stand. Externe Unterstützung musste her.

Eine Anfrage an der TU Dortmund, mit der die Ursulinenschulen seit vielen Jahren gut kooperieren, half nun weiter. Die Schüler wurden in das Labor der Glasbläser eingeladen. Hier sollten durch die Glasbläser Herrn Blöß und Herrn Hirschfeld das nötige Knowhow sowie das nötige Equipment zur Verfügung stehen – so jedenfalls war die Hoffnung der drei engagierte Jungforscher und ihres Lehrers Dr. Stephan Kienast. Aber auch hier verteilte sich das feine Pulver zunächst in alle vier Himmelsrichtungen. Aber jetzt war der Ehrgeiz der Glasbläser geweckt.

Aus Quarzglas wurden Schalen und Rohre hergestellt, um den Schmelzvorgang zu ermöglichen. Und tatsächlich: Nach etwa 15 Minuten setzte der Schmelzvorgang ein. Und was noch viel besser war: Am Rand der Schmelze färbte sich der Ansatz rubinrot - Ziel erreicht.

Eine gewisse Ernüchterung stellte sich dann dennoch ein: Aufgrund der hohen thermischen Belastung des Quarzglases platzte dieses auf der Heimfahrt auseinander. Nun zeigte sich, dass das Aluminiumoxid nur in den äußeren Schichten geschmolzen war. Die Entstehung großer Rubine war so leider nicht möglich. Aber mit dem Mikroskop konnten doch immerhin etliche „Mini-Rubine“ identifiziert werden. „Die können wir zwar nicht verkaufen, aber schön sind sie allemal.“

 

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